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AG Humusformen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft und Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V.

Exkursionsworkshop: 13. - 15.09.2019: Initiale Humusformen auf Kippenböden des Braunkohlenbergbaus in der Niederlausitz

Mit der Entwicklung von Forstbeständen auf rekultivierten Flächen geht eine Bodenbildung einher, bei der die Anreicherung organischer Substanz im Humusprofil dieser Böden eine herausragende Rolle spielt. Bodenbildende Prozesse setzen unmittelbar ein. In der Regel ist die Bildung von Humus in und auf dem Mineralboden der erste Prozess. In Abhängigkeit von den bodenbildenden Faktoren entwickelt sich innerhalb weniger Jahrzehnte ein A-Horizont und verschiedene Humusformen. Der Einfluss basischer Stäube und Aschen aus ehemaligen Verarbeitungsanlagen der Braunkohlenindustrie zeigt entlang eines Transsektes mit abnehmendem Staubeintrag deutlich. Bisher sind Humusformen mit hohen Einträgen aus Aschen und organischem Stäuben nicht beschrieben

Eine Zeitreihe von Beständen ähnlicher Nutzungsstruktur von forstlichen Initialstadien bis hin zu über 80-jährigen Kippenforsten, mit entsprechend ausgebildeten (“gereiften“) Humusprofilen belegen die Dynamik der Bildung von Humusauflagen. Dem Alter der Kippenböden, dem Einfluss der forstlichen Nutzung, der Bestandesentwicklung und der Vegetation auf die Humusentwicklung forstlich genutzter Kippenböden wird auf Versuchsflächen mit unterschiedlicher Baumartenzusammensetzung nachgegangen. Standorte mit Kiefern- und Laubholzbestockung im Alter von 20, 50 und 80 Jahren werden aufgesucht.

Auf den erst vor 20 Jahren rekultivierten Flächen unter Kiefer haben sich lediglich Initial-Humusformen entwickelt. Auf ca. 50 Jahre alten Rekultivierungsböden finden sich unter Traubeneiche mullartige Moder, unter Kiefer feinhumusarme Typische Moder. Hier ist davon auszugehen, dass die Humusform noch nicht ausgereift ist. Auf ca. 80-jährigen Kippenböden hat sich unter Roteiche ein feinhumusarmer Typischer Moder und unter Kiefer ein Rohhumusartiger Moder gebildet. Die 'gereiften' Humusformen dieser älteren Rekultivierungsböden sind mit den Humusformen benachbarter Standorte auf Schmelzwassersanden und gleichartiger Bestockung vergleichbar.

[Zusammenfassung aus dem Exkursionsbericht von Thomas Heinkele]

 

 

Mullartiger Moder unter Traubeneiche auf Kipp-Regosol
Mullartiger Moder unter Traubeneiche auf Kippregosol, Rekultivierung 50 Jahre (Foto: Institut für Bergbaufolgelandschaften Finsterwalde)

 

Workshop Humusformen der AG Humusformen der DBG - Hardehausen, Ostwestfalen, 6.-8. Juli 2018

Test eines Formblattes zur Humusformenbeschreibung der Bodenzustandserhebung im Wald und eines neu entwickelten Bestimmungsschlüssels. Das Formblatt eignet sich für spezielle Fragestellungen insbesondere in der Wissenschaft, bei denen Humusformenaufnahmen notwendig sind, ist aber insgesamt zu zeitaufwendig und liefert an vielen Stellen Informationen, die zur Ermittlung der Humusform nicht unbedingt notwendig sind. Der Humusformenschlüssel ermöglicht eine Humusformenansprache in gleicher Qualität wie mit dem Formblatt, die Humusprofilaufnahme ist jedoch wesentlich schneller durchzuführen. Im Schlüssel sind noch einige Stellen, die korrigiert bzw. ergänzt werden müssen. [Auszug aus Protokoll von Gabriele Broll].

Ein Formblatt und der Schlüssel zur Bestimmung der Humusformen werden in Kürze zum Download bereitgestellt.

 

TeilnehmerInnen des Workshops 2018 in Hardehausen, Ostwestfalen

 

Eine Übersicht der aktuellen deutschen Gliederung der Humusformen können sie als pdf downloaden (DIN A 2).